Am gestrigen Mittwochabend fand der fünfte Lauf der SRL GT3 Liga im japanischen Suzuka statt. Das Intruder Racing Team war mit fünf Fahrzeugen vertreten und hatte sich fest vorgenommen, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Mit dem Ablauf des Rennens hatten wir jedoch nicht in dieser Form gerechnet und daher waren wir als Team nicht ganz mit dem Endresultat zufrieden.
In der Qualifikation verfolgten wir die mittlerweile traditionelle Strategie: Gutes Mittelfeld und 2 Besenwagen. Auf folgenden Positionen gingen wir dann ins Rennen:
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P10 – Patrick Thill – BMW M4 GT3 #712
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P12 – Jérôme Eckardt – Porsche 991 II GT3 R #31
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P13 – Frank Kielmann – BMW M4 GT3 #821
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P25 – Rudi Geiss – Ferrari 488 GT3 Evo #57
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P27 – Patrick Defawe – BMW M4 GT3 #69
Beim Start lief es recht gut und das Feld kam fast problemlos durch die Esses. Allerdings nur fast, denn ausgerechnet unser Jérôme Eckardt hatte pünktlich zum Rennstart tierische Probleme mit seiner Internetleitung. Aus diesem Grund raste sein Auto so unvorhersehbar über die Piste, dass sogar Außerirdische beim Anblick dieser Richtungswechsel neidisch geworden wären. Leider resultierte dieses recht amüsant aussehende Spektakel in einem Unfall, der weitere drei Fahrzeuge in Mitleidenschaft zog. Danach versuchte Jérôme nur noch sein zuffenhausener UFO bis zur Box zu beamen, wo ihm die ratlosen Techniker der Telefongesellschaft schulterzuckend mitteilten, dass sein Rennen nicht fortgeführt werden kann.
Bei den anderen vier Teamkollegen lief es datenmäßig einwandfrei und die Strategien waren im Vorfeld ganz klar definiert. Die beiden Rentner Rudi Geiss und Patrick Thill versuchten ihr Glück in der Flucht nach vorne. Im Gegenzug setzten Frank Kielmann und Patrick Defawe auf die „Bratwurst-Taktik“ und gingen gleich in Runde eins in die Box, um den Pflichtstopp zu absolvieren. Dadurch versprachen sie sich freie Fahrt und ihren Rhythmus zu finden, damit sie im Laufe des Rennens weiter nach vorne gespült werden. Soweit die Theorie, doch die Praxis sah leider etwas anders aus. Während bei Frank alles perfekt lief, streikte bei Patrick Defawe der Pit Limiter, bzw. er war plötzlich wieder aus, als er über die Linie fuhr. Im Eifer des Gefechtes hat er es nicht bemerkt und trat aus Gewohnheit das Gaspedal voll durch, da im Normalfall ja die Geschwindigkeit bei 50 km/h automatisch abgeregelt wird. Leider war die Rennleitung nicht über die Raserei in der Box erfreut und sagte kurzehand „sayonara“, indem sie unseren Fahrer disqualifizierte.
Somit waren nur noch drei von fünf Autos des Intruder Racing Teams im Rennen, die sich jedoch wacker schlugen und teilweise richtig tolle Positionskämpfe führten. Rudi konnte in der ersten Runde einige Plätze gut machen und lag auf P21. Patrick Thill war die ganze Woche schon schnell unterwegs und bestätigte dies auf P11.
Nach dem ersten Rennviertel lag Patrick Thill schon auf P10 und war seit dem Start in einem flotten Dreier aktiv. Rudi Geiss prügelte seine italienische Flunder um den Kurs und hielt auf P20 den Anschluss ans Mittelfeld. Frank Kielmann war durch seinen absolvierten Pflichtstopp weit zurückgefallen und hoffte auf P22, dass seine Strategie aufgehen würde.
Das Rennen plätscherte vor sich hin und bis zur Halbzeit passierte nicht wirklich viel. Einige Konkurrenten waren schon in die Box gegangen und Rudi konnte dadurch bis auf P14 vorrücken. Frank war die ganze Zeit im direkten Zweikampf und hing deshalb auf P17 fest. Patrick Thill hingegen kam einfach nicht an seinem langsameren Vordermann vorbei und zog seinen Stopp vor, um danach auf P20 wieder auf die Strecke zu kommen.
15 Minuten vor Schluss hatten bis auf die Ersten alle Fahrer ihren Pflichtstopp absolviert und die Positionen hinter der Spitzengruppe waren bezogen. Frank Kielmanns „Bratwurst-Taktik“, die wir in der Vorwoche bei den Rennen in Mount Panorama sehr erfolgreich getestet hatten, schien voll aufzugehen, denn mittlerweile konnte er sich bis auf P11 mogeln. Trotzdem hing er noch hinter dem selben Fahrer fest, der zu Beginn des Rennens direkt vor ihm aus der Box gefahren war. Patrick Thill verlor durch seinen Zweikampf in der ersten Rennhälfte viel Zeit und fiel dadurch hinter seine direkten Konkurrenten zurück bis auf P13. Rudi Geiss hatte seinem springenden Pferdchen zwischenzeitlich an der Tanksäule einen Drink spendiert und freute sich auf P21 liegend über die vielen Lämpchen am Riesenrad.
In der Schlussphase des Rennens waren die Überrundungen das Spannendste, was man geboten bekam und so konnte das Intruder Racing Team das gesetzte Ziel der maximalen Punktausbeute doch noch fast erreichen. Unsere Endplatzierungen waren wiefolgt:
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P10 – Frank Kielmann – BMW M4 GT3 #821
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P13 – Patrick Thill – BMW M4 GT3 #712
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P19 – Rudi Geiss – Ferrari 488 GT3 Evo #57
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DNF – Jérôme Eckardt – Porsche 991 II GT3 R #31
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DSQ – Patrick Defawe – BMW M4 GT3 #69
Während sich die drei erfolgreichen Fahrer auf der Auslaufrunde befanden, hatte Patrick Defawe die Suche nach etwas Essbarem außer Sushi – genau wie sein Rennen – total gefrustet abgebrochen. Jérôme Eckardt saß immer noch vor seinem Monitor und rätselte über den Ping des Todes, der sein Rennen vorzeitig beendete. Kleine Info am Rande: Nachdem er aufgegeben hatte, lief sein Internet wieder ganz normal …….. (wenn es nicht so traurig wäre, hätten wir trotzdem darüber gescherzt)
Unser Fazit fiel nach dem Rennen im Land der untergehenden Sonne recht positiv aus. Wir haben gesehen, dass wir im Mittelfeld gut mithalten können und wenn die passende Strategie aufgeht, dann kommen wir auch ganz weit nach vorne. Hier drunter könnt ihr ein paar Bilder unseres Rennens anschauen.
Hoffen wir, dass es in 14 Tagen wieder so gut und für die beiden Pechvögel sogar viel besser läuft. Vielleicht können wir in Südafrika erneut viele Punkte einsammeln. Am 23/02/2022 fahren wir dann in Kyalami, wo das Rennen sogar 80 Minuten dauern und die Strategie noch wichtiger sein wird.
In diesem Sinne wünschen wir euch weiterhin viel Grip und gebt weiter Gas!
Euer Intruder Racing Team
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