Technische Einblicke: Der Ford Mustang GT3
Der Ford Mustang GT3 hat sich als leistungsstarkes Fahrzeug auf der Rennstrecke einen Namen gemacht. Kevin Groot, der Sportwagenprogramm-Manager für GT3 bei Ford Performance Motorsport gab uns spannende Einblicke in die Entstehung und Entwicklung dieses neuen Rennwagens.
Für viele war die Wahl der Proton-Mannschaft eine große Überraschung. Während das Team aus Deutschland viele Jahrzehnte nur mit Porsche-Fabrikaten an den Start ging, folgte 2024 der große Wechsel zu Ford. Wie Kevin Groot verrät, wählte jedoch Proton den amerikanischen Hersteller aktiv aus, was eine besondere Ehre für Ford war. Doch nicht nur die Entstehung der Partnerschaft in der WEC ist besonders, auch das Fahrzeug als solchen lässt sich kaum mit anderen GT3-Boliden vergleichen.
Ein Schlüsselaspekt des Designs des Mustang GT3 ist die Platzierung des Motors hinter der Vorderachse, tief unten und nach hinten versetzt. Dieses Layout ermöglicht eine optimale Gewichtsverteilung, wobei die Radstände gestreckt werden, um ein möglichst ausgewogenes Verhältnis von 50/50 zu erreichen. Diese Feinabstimmung ist entscheidend für die Fahrleistung und Handhabung auf der Rennstrecke.
Ein US-Fabrikat mit britischem Herz
Groot erläuterte weiter, dass alles mit dem Bau der Rohkarosserie in Flat Rock beginnt. Dort werden die Baugruppen (wie bei jedem anderen Mustang auch) vormontiert. Anschließend geht das Fahrzeug dann zu Multimatic in North Carolina. Dieser Partner stellt den Mustang fertig, indem er den nötigen Käfig und mit weitere spezifische Teile anbringt. M-Sport in Großbritannien liefert das 5,4 Liter große V8-Triebwerk, welches von Ford Performance entwickelt wurde.
Ein weiteres besonderes Merkmal des Ford Mustang GT3 ist seine Vielseitigkeit. Groot betonte, dass es keinen Unterschied zwischen verschiedenen Rennformaten gibt – sei es Sprint- oder Langstreckenrennen. Der Mustang ist gleichermaßen für beide Einsatzbereiche geeignet und stellt seine Leistungsfähigkeit auf jedem Terrain unter Beweis. Einzig durch die BoP (Balance of Performance) ist der Wagen bei der Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Das Leergewicht ist bei 1289kg homologiert, variiert aber je nach BoP von Rennen zu Rennen.
Der Ford Mustang GT3 ist definitiv eines der ungewöhnlichsten und zugleich interessantesten Fahrzeuge im WEC-Feld 2024. Wir dürfen gespannt sein, wie sich der US-Bolide mit seinem deutschen Einsatz-Team im ersten Jahr der LMGT3-Klasse schlagen wird. Einen Rückblick auf das Premierenrennen der neuen GT3-Kategorie gibt es hier.
Quelle: wec-magazin