Einmal Sushi to go …… aber ohne Kratzer, bitte!

Im Rahmen der LFM GT3 Endurance Series fand gestern der achte von zwölf Läufen der Season 9 statt. Dazu ging es nach Japan, wo wir auf einem Traditionskurs ein Langstreckenrennen ausgetragen haben. Zudem ist es eine der wenigen Strecken weltweit, die in Form einer Acht gebaut ist. Die 3H von Suzuka sind uns noch in bester Erinnerung, da wir im Finale der Season 8 an selber Stelle mit dem BMW M4 GT3 recht gut unterwegs waren. Diesmal sind wir jedoch unserem “Zuffimobil” treu geblieben, auch wenn wir wussten, dass es damit sehr schwer wird, weiter vorne zu landen.

Unser “Komm rum!” Duo Jérôme Eckardt und Patrick Defawe durfte die Farben des Intruder Racing Teams wieder im Porsche 991.II GT3 R vertreten. Das Teil frisst die Kurven regelrecht, aber auf den Geraden schaut man total frustriert und hilflos zu, wie die Konkurrenz lachend vorbei zieht. Trotzdem wollten wir die komplette Season 9 nur mit einem Auto bestreiten und nahmen eine mögliche (mentale) Niederlage daher in Kauf. Während unser Junior ein wenig angeschlagen war und sich schon im Internet mit dem Thema Tod beschäftigte (…. er ist erkältet!), hatte unser kleiner frecher Belgier wieder die typischen Sonntagssymptome namens Müdigkeit und Schlafmangel.

 

Trotzdem waren wir guter Dinge, zumal die Qualifikation doch recht angenehm verlief. Zugegeben, Platz 30 von 43 mit einer Zeit von 2:00.882 ist nun kein Argument für einen Werksvertrag, aber immerhin waren wir nicht soooo weit hinten im Grid.

Den Start übernahm Patrick diesmal und konnte sich auch ohne Kontakte oder heikle Situationen durch die ersten Runden kämpfen. Leider verloren wir durch das bekannte Problem des fehlenden Topspeeds einige Plätze, aber das Auto war heil und das Rennen noch lang. Jedoch war das Fahrverhalten des Wagens total anders als gewohnt und die Rundenzeiten von 2:03 mitte zeigten es ganz deutlich. Nach 45 Minuten Fahrzeit kam er dann auf P30 zum Fahrerwechsel in die Box.

Jérôme durfte auf P35 das Rennen wieder aufnehmen und hatte keinerlei Schwierigkeiten. So konnte er sich sogar bis auf P23 nach vorne arbeiten, bevor der obligatorische Held der Langstrecke meinte, dass er nach einem Abflug mitten auf der Start / Ziel Geraden gemütlich wenden darf, wenn sich mehrere Fahrzeuge mit Topspeed nähern. Jérôme konnte ihm soweit ausweichen und hat ihn nur ganz zart gestreift, was jedoch ausreichte, um einen Dreher zu provozieren. Somit waren die hart erkämpften Plätze wieder verloren und er kam wutentbrannt auf P28 an die Box.

Patrick kam auf P30 zurück auf die Strecke und konnte im Gegensatz zum ersten Stint sofort konstante 2:02er Zeiten hinlegen. Es lief auch alles ganz flüssig, bis er dann auf langsamere Fahrzeuge auflief, die ihn lange aufhielten. Als er nach einigen Runden endlich in der Haarnadel an einem BMW vorbei kam, konnte dieser durch einen leichten Schubs auf die Seite wieder vorbei ziehen. Bei der Anfahrt auf die Spoon Kurve wurde beim Anbremsen auf der dreckigen Seite der Fahrbahn das Heck des Porsche sehr unruhig. Dadurch kam es erneut zum Kontakt und wir mussten durch die Wiese wieder zurück auf die Strecke. Leider ist genau an der Stelle, wo ein asphaltiertes Stück zurück auf die Strecke führt, eine fiese Bodenwelle, die den Wagen nochmal drehte. Als wenn das noch nicht Strafe genug war, krachte uns ein anderes Fahrzeug volle Kanne ins Heck, obwohl wir ganz links meilenweit von der Ideallinie standen. Dadurch wurde das Auto nicht nur stark beschädigt, sondern völlig unfahrbar und lenkte gefühlt nur noch mit der Hinterachse. Somit musste Patrick unfreiwillig für einen langen Reparaturstopp zur Box kriechen und übergab gleichzeitig das Auto auf P26.

Jérôme durfte dann nach einer gefühlten Ewigkeit (und verständlicherweise leicht angesäuert) auf P30 den Endspurt antreten. Er hatte auch freie Fahrt und konnte sein normales Tempo fahren. Allerdings musste er wegen der maximalen Fahrtzeit von 48 Minuten einmal mit Tempo 50 durch die Boxengasse schleichen, um eine Strafe zu vermeiden.

 

Am Ende wurde es “nur” Platz 28 von 43 und beide Fahrer waren nicht glücklich. Jérôme, weil er weiß, dass heute viel mehr drin war und Patrick, weil er weiß, dass er es durch die eine Aktion erneut verkackt hat. Ein Platz in den Top 20 wäre auf jeden Fall drin gewesen und die Enttäuschung ist verständlich. Trotzdem hat es auch mit dem lahmenden Zuffenhausener auf dem Highspeed Kurs wieder Spaß gemacht.

Wenn ihr euch die Wiederholung des Rennens aus unserem Cockpit anschauen möchtet, dürft ihr das gerne dort tun: https://www.youtube.com/live/H9-neipELUg?feature=share&t=3757

Nächsten Sonntag geht es dann vom asiatischen gerollten rohen Fisch zurück nach Europa zu den Nudelgerichten. Dann sind wir in bella Italia, wo die 4,5H von Imola stattfinden werden.

Bis dahin wünschen wir euch noch eine stressfreie Arbeitswoche, sowie viel Grip und gebt weiter Gas!

Euer Intruder Racing Team.

© Intruder Racing Team

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