Finale des LFM Spa Endurance Cup

Am vergangenen Wochenende fand das große Finale des LFM Spa Endurance Cups statt. Das 24 Stunden Multiclass Rennen auf einer der schönsten Rennstrecken der Welt: Die Ardennen Achterbahn von Spa-Francorchamps.
Auch diesmal waren wieder vier verschiedene Klassen mit am Start: GT3, GT4, Cup Porsche und TCX (BMW M2 CS). Insgesamt waren leider nur 57 von ursprünglich 68 gemeldeten Team an den Start gegangen, jedoch reichte es für ganz viel Rennaction auf dem 7 km langen Traditionskurs im Süd-Osten Belgiens.
Das Intruder Racing Team hatte erneut den BMW M2 CS mit der Charity Lackierung aus der Garage geholt und konnte sich vor dem letzten Rennen sogar noch Hoffnungen auf den Gesamtsieg in der Klasse machen. Lediglich 4 Punkte fehlten zu Platz 1, aber nur 1 Punkt Vorsprung auf P3 sorgte auch für zusätzlichen Druck. Mit den Fahrern Jérôme Eckardt, Ferid Srdanovic, Patrick Defawe und Jürgen Weiß, der bem Silverback Simracing Team fährt, gingen wir guter Dinge in die Hatz zweimal um die Uhr.
In der Qualifikation nutzte Jérôme Eckardt seine Runden um nochmal die Reifendrücke zu checken und die Strategie notfalls anzupassen. Daher war ein letzter Platz in der Startaufstellung eines 24 Stunden Rennens auch kein großes Problem.
Im Rennen lief es dann recht gut, wenn man von den beiden langen Reparaturstopps nach teils selbst verschuldeten Unfällen absieht. In der Nacht konnten Jérôme und Ferid immerhin 2,5 Runden Rückstand auf unsere direkten Konkurrenten in der Gesamtwertung aufholen und wir profitierten von den Problemen des Klassen Führenden, der dann hoffnungslos mit 6 Runden Rückstand hinter uns lag.
Nach fast 19 Stunden hatten wir eine Minute Vorsprung auf P3 im Gesamtklassement und hätten das Ding locker nach Hause schaukeln können. Zu dem Zeitpunkt war sogar der Klassensieg noch möglich und dann passierte genau das, was wir am meisten gefürchtet haben. Jürgen hatte etwas Pech und flog in der Kombination Eau Rouge / Raidillon ab. Dabei beschädigte er das Fahrzeug so schwer, dass ein Weiterfahren kaum noch möglich war, ohne andere Teilnehmer zu behindern bzw. zu gefährden.
Also endschied er sich spontan und ohne Rücksprache mit dem Team dazu, in die Box zurück zu springen, was laut Reglement vorher bei der Rennleitung angefragt werden muss. Diese hat den Vorgang jedoch gar nicht bemerkt und so setzten wir unsere Fahrt nach 5 Minuten Standzeit mit drei Runden Rückstand fort.
Im weiteren Verlauf des Rennens festigten wir unseren vorletzten Platz im Rennbetrieb, wohlwissend, dass sowohl nach vorne, als auch nach hinten nichts mehr möglich war. In dem Moment hatten wir uns schon damit abgefunden, dass es maximal Platz 3 in der Gesamtwertung werden könnte.
Etwa 35 Minuten vor der Zielflagge dann das Worst Case Szenario für jeden Teilnehmer eines 24 Stunden Rennens: Wir mussten abstellen!
Jedoch war kein technischer Defekt oder eigene Schuld der Grund, sondern die Tatsache, dass ein anderes Team (welches wir nicht erwähnen möchten) uns rund 3 Stunden nach dem Zurückspringen in die Box bei der Rennleitung angeschwärzt hat und wir als Strafe aus dem Rennen genommen wurden.
Selbstverständlich war diese Strafe völlig berechtigt und wird unserseits auch nicht angezweifelt. Der Fakt, dass im Moment der Zurücksetzung kein anderes Teammitglied entsprechend reagiert hat (oder auch abwesend war), sorgte dafür, dass wir das Rennen überhaupt fortgesetzt haben. Es war keineswegs unsere Absicht, einen unfairen Vorteil aus der Sache zu ziehen, bzw. auf diese Weise die Gesamtwertung zu beeinflussen.
Selbstverständlich war die Enttäuschung in diesem Moment sehr groß und in unserem Livestream wurde recht emotional reagiert. Dabei fielen auch Bemerkungen gegenüber dem Team, welches uns bei der Rennleitung angeschwärzt hatte, für die wir uns gerne öffentlich entschuldigen möchten. Neben der Tatsache, dass man so kurz vor Abschluss eines 24 Stunden Rennens zur Aufgabe gezwungen wird, weil ein Vergehen von vor 3 Stunden geahndet wurde, spielte auch eine große Rolle, wer uns da verpetzt hatte.
Es verband uns vor kurzer Zeit noch ein sehr freundschaftliches Verhältnis und im Laufe dieses Cups haben sich die Fronten aus uns unerklärlichen Gründen total verhärtet.
Daher ist die recht emotionale Reaktion vielleicht auch nachvollziehbar, wenn auch nicht angemessen in einem Livestream. Von unserer Seite ist das Thema heute schon wieder abgehakt und wir sind auch nicht nachtragend.
Aus Freundschaft ist nun ein normaler Konkurrenzkampf wie mit jedem anderen Team geworden.
Wir blicken positiv nach vorne und freuen uns auf viele weitere hoffentlich faire Zweikämpfe.
Zum Schluss reichte es doch noch zu Platz 3 in der Gesamtwertung der TCX Klasse und wir haben viel mehr erreicht, als wir uns zu Beginn des Cups erhofft haben. Trotz des etwas unrühmlichen Abschluss können wir stolz auf unsere Leistung zurückblicken und sagen, dass es mit Sicherheit nicht das letzte Mal sein wird, dass das Intruder Racing Team an einer solchen Serie teilgenommen hat.
Auch geht ein großer Dank an alle Teilnehmer und vor Allem an die Organisation der LFM! Sowohl die Rennkommission, die bei jedem Rennen live agiert hat, als auch die Streamer und auch alle Beteiligten, die im Hintergrund bei Low Fuel Motorsport daran gearbeitet haben, dass wir diese Serie fahren konnten. Euch gebührt unser größter Respekt, da ihr alles ehrenamtlich auf die Beine stellt!
Für uns geht es am Sonntag bei der LFM GT3 Endurance Serie weiter, wenn die 3H von Zandvoort auf dem Programm stehen. Mit welcher Fahrerpaarung und welchem Fahrzeug wir antreten werden, erfahrt ihr im Laufe der Woche.
In diesem Sinne bedanken wir uns nicht nur für die Unterstützung, sondern wünschen euch noch ganz viel Grip und gebt weiter Gas!
Euer Intruder Racing Team.
© Intruder Racing Team

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