80 Minuten Rennen in Imola

Am gestrigen Mittwochabend fand der vierte von acht Läufen in der SRL GT3 Liga statt. Gefahren wurde in Imola und das Rennen ging über 80 Minuten mit einem Pflichstopp. Die Trainingsfahrten zeigten sehr vielversprechende Zeiten im Renntrim und wir gingen (fast) alle mit jede Menge Selbstvertrauen ins Event. Diesmal waren wir sogar mit fünf Fahrzeugen am Start und die Qualifikation lief wie im Vorfeld besprochen. Gutes Mittelfeld und die obligatorischen Besenwagen, die beim Start die Reste aufsammeln.
Am Ende hatten wir folgende Startpositionen:
P16 Frank Kielmann – BMW M4 GT3 #821
P18 Patrick Defawe – BMW M4 GT3 #69
P23 Jérôme Eckardt – Porsche 991 II GT3 R #31
P30 Rudi Geiss – Ferrari 488 GT3 Evo #57
P31 Patrick Thill – BMW M4 GT3 #712
Nach der obligatorischen Aufwärmrunde stieg die Anspannung und ein Wort schoss uns gleich beim Gedanken an die ersten beiden Kurven durch den Kopf:
AAAAAAAAANNNNNNNGGGGGSSSSTTTTTT!!!!!!!! Diese Angst war jedoch unbegründet, denn wir kamen nicht einmal bis zur ersten Kurve, da krachte es schon! Bei der Kettenreaktion waren mehrere Fahrzeuge waren involviert und Patrick Defawe war die arme Sau, die das komplette Paket abbekommen hat. Auto war Schrott, im Kriechtempo in die Box mit einem Lenkrad, dass komplett schief stand und dann nochmal fast 2 Minuten Standzeit.
Dann kam er genau mit der Spitzengruppe wieder auf die Strecke und war somit nach 5 Minuten im Rennen schon mit 2 Runden Rückstand unterwegs. Doch das war noch nicht Alles, weil der Renngott es diesmal auf das Intruder Racing Team abgesehen hatte, denn in Runde 3 hatten Jérôme Eckardt und Patrick Thill gleichzeitig einen Verbindungsabbruch, der sie um 3 Runden zurückwarf. Also war es für 3/5 des Teams ein Rennen zum Vergessen, da wegen ständiger blauer Flaggen noch mehr Zeit verloren ging.
Nach 15 Minuten lag Frank, der genau vor dem Startchaos fuhr und ungeschoren davonkam, schon auf P14 und Rudi drehte mit seinem Ferrari auf P25 seine Runden über die von ihm sooooooo geliebte Strecke. Dahinter lag Patrick Defawe auf P28 2 Runden zurück und Jérôme gemeinsam mit Patrick Thill auf P29 + P30 sogar 3 Runden dahinter. Das Schlimme an der Sache war jedoch, dass die drei Teamkollegen ganz hinten locker das Tempo im Mittelfeld fahren konnten, aber wegen blauer Flaggen nicht nach vorne kamen.
Als eine halbe Stunde im Rennen vorbei war, hatte sich auf der Strecke schon jede Menge ereignet und Frank (P11), sowie Rudi (P22) konnten davon profitieren. Jérôme und Patrick D. waren weiterhin auf P28 + P29 unterwegs, konnten jedoch den Abstand auf die vor ihnen liegenden Fahrer stark verkürzen. Patrick Thill hingegen hatte sein Auto in der Box abgestellt und eine mögliche (aber bis dahin erfolglose) Aufholjagd aufgegeben.
Nach 45 Minuten waren also nur noch vier unserer Fahrzeuge im Rennen und die Pflichtstopps waren schon von einigen Teilnehmern absolviert worden. So auch unser Frank im BMW M4 GT3 mit der ungewohnten #821, der jedoch den Pit Limiter zu spät aktivierte und sich dadurch eine 30 Sekunden Stop & Go einhandelte. Zur Belustigung seiner Teamkollegen verwechselte er diese mit einer Durchfahrtsstrafe und fuhr winkend an seiner verdutzten Crew vorbei, um sich auf P20 einzuordnen. Nein, wir haben nicht gelästert! Zumindest nicht in seiner Anwesenheit. 🤓
Rudi war zwischenzeitlich auf P23 zurückgefallen und hinten im Feld kam jetzt auch Bewegung rein, denn Patrick D. lag auf schon P26, während Jérôme durch die zusätzliche Runde Rückstand nur auf P28 fuhr.
Nach einer Stunde, die normalerweise die reguläre Distanz wäre, waren gerade 3/4 des Rennens absolviert. Rudi (P23), Frank (P24 durch seine endlich korrekt abgesessene Boxenstrafe) und Jérôme (P29) fuhren im Konvoi durch die nächtliche Toscana, während Patrick D. auf P26 hinter einem im Mittelfeld (und 2 Runden vor ihm) liegenden Fahrer über 1 Sekunde pro Runde verlor und dadurch die Option hatte, durch Spritsparen das Rennen ohne einen weiteren Stopp zu beenden.
Man bedenke, dass er in Runde 1 wegen einem Startunfall in die Box fuhr und seither unterwegs war. In der Zwischenzeit hatte Patrick Thill, der seinerseits recht früh das Rennen aufgegeben hatte, schon das Catering geplündert und feuerte seine Jungs an.
Kurz vor Schluss waren die Würfel gefallen und die Positionen aufgrund größerer Abstände bezogen. Jérôme Eckardt konnte noch 2 Plätze gut machen, da die Konkurrenz sich selbst ein Bein stellte. Einzig Patrick Defawe bekam noch Druck von hinten, da er stark auf den Verbrauch achten musste, um das Rennen ohne weiteren Stopp zu beenden. So war es nur eine Frage der Zeit, bis er wehrlos eine Position abgeben musste, um sein bayrisches Ungetüm noch über die Ziellinie zu schleppen. Dabei waren seine über 70 Minuten alten Reifen noch das kleinere Übel und mit 0,3 Litern Benzin im Tank fuhr er nach der Auslaufrunde in seine Box. Am Ende belegten die Fahrer vom Intruder Racing Team folgende Positionen:
P21 Frank Kielmann – BMW M4 GT3 #821
P22 Rudi Geiss – Ferrari 488 GT3 Evo #57
P26 Patrick Defawe – BMW M4 GT3 #69
P27 Jérôme Eckardt – Porsche 991 II GT3 R #31
P30 Patrick Thill – BMW M4 GT3 #712
Es war ein intensives Rennen mit einem holprigen Start und vielen Überholmanövern (klingt besser als Überrundungen). Am Ende sind wir mit dem Resultat zwar nicht zufrieden, weil wir eigentlich sehr gut mithalten konnten und alle außerhalb der Punkteränge landeten. Aber wie sagte der berühmte Handballer Lothar Nowitzki damals? Haste Scheiße am Schuh, you have to finish first. Hauptsache Italien! 😁
Unten seht ihr noch einige Impressionen unseres Rennens und wenn ihr euch das Rennen aus unseren Cockpits anschauen möchtet, dann könnt ihr dies auf YouTube gerne tun:
Die Wiederholung des offiziellen Livestreams findet ihr bei Twitch auf dem Kanal von Andy Pedale: https://www.twitch.tv/videos/1276813447
In 2 Wochen geht die Reise ins Land der untergehenden Sonne. Dann werden wir im japanischen Suzuka die zweite Saisonhälfte einläuten und erneut auf Punktejagd gehen.
Bis dahin wünschen wir euch noch viel Grip und gebt weiter Gas!
© Intruder Racing Team

Entdecke mehr von Intruder Racing Team

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Kommentar verfassen