Gestern durften wir für den vierten Lauf der Season 10 in der LFM GT3 Endurance Series ins sonnige Spanien reisen. Der Circuit Ricardo Tormo lud nur wenige Tage nach Erscheinen in ACC zu den 3H von Valencia ein und es war ein ganz besonderes Rennen. Nicht nur die fehlenden Erfahrungswerte in Sachen Setups, sondern auch die bis dato kaum vorhandenen Longruns würden diesmal eine besondere Rolle spielen. Geht man jetzt auf Geschwindigkeit mit höherem Reifenverschleiß oder lieber auf Sicherheit und haushaltet mit den Gummis?
Das Intruder Racing Team schickte wieder sein “Komm rum!” Duo Jérôme Eckardt und Patrick Defawe mit dem Porsche 992 GT3 R ins Rennen. Die Strategie war klar: Nicht zu aggressiv fahren und auf die Reifen achten. Den Rest würden wohl die Helden der Langstrecke untereinander ausmachen.
Jetzt kommt das “aber”. Irgendwie müssen besagte Helden diese Woche frei gehabt haben, denn der zweite Teil vom Plan ist nicht so aufgegangen, wie wir uns das ausgerechnet hatten. Doch dazu später mehr. Wer unsere Werbung am Freitag gelesen hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass die Begriffe “Prinz Valium” und “Mr. Konzentration” im Bezug auf unsere Fahrerpaarung genutzt wurde. Selbstverständlich war dies ironisch gemeint und wir waren felsenfest davon überzeugt, dass die beiden ihrem Ruf als Meckerliese und Bruchpilot auch in diesem Rennen mehr als gerecht werden. Wenn ihr wissen wollt, ob dem so war, dann müsst ihr unbedingt den Bericht zu Ende lesen!!!!
Wir gingen wieder in Split 3 an den Start und bei der Quali fuhr sich Jérôme regelrecht in einen Rausch. Nicht nur, dass das Setup wirklich gut passte, sondern er unterbot mehrmals seine persönliche Bestzeit. Am Ende standen wir mit 1:31.680 auf Platz 9 von 32 gemeldeten Teams. IRT in den Top Ten in der Qualifikation!!! Wenn uns das jemand vorher gesagt hätte, der wäre vermutlich von uns in die geschlossene Abteilung zwangseingewiesen worden.
Weil unsere Chantal gerade “on fire” war, durfte er auch den Start übernehmen. Diesmal war seine BMW Allergie kein Problem, denn es war nur ein “Hochhaus” in der Startaufstellung. Dafür waren es die Ferrari Festspiele, denn gefühlt jedes zweite Auto kam aus Maranello und bei dieser Reizüberflutung stieg so langsam die Betriebstemperatur bei Jérôme. Wie ihr wisst, neigt er nicht gerade zur Gelassenheit, wenn mehrere Fahrzeuge um ihn herum sind und so freute man sich schon auf die nächsten Einträge in die Bibel der Beschimpfungen. Dann ging es los! Ampel auf grün – Meute rast zur Kurve 1, bremst und …….. nichts! …… Kurve 2 ….. alles sauber ….. Runde 1 beendet und der Kerl genießt es sogar total gechillt im Feld zu fahren! Da stimmte doch etwas nicht! Wo waren die ganzen Helden, die es sonst immer beim Start auf uns abgesehen haben? Oder lag es daran, dass wir zu weit vorne gestartet sind? Jedenfalls konnte er frei fahren und hatte bis zum Ende seines Stints nur einen minimalen Kontakt an der Fahrertür. Nach etwas mehr als 45 Minuten bog er auf P6 zum Fahrerwechsel in die Boxengasse ab.
Patrick nahm das Rennen auf P13 wieder auf und konnte ebenso frei fahren. Um in Zweikämpfen keine Zeit zu opfern, ließ er aus taktischen Gründen sogar zwei schnellere Konkurrenten durch und nutzte diese, um sich hinten dran zu hängen. Erstaunlicherweise fuhr er komplett kratzerfrei durch und spätestens jetzt sollte es einem nicht ganz geheuer vorkommen. Auf P7 kam er dann zur Übergabe in die Box.
Dann hieß es wieder 45 Minuten lang “SEND IT!!!”. Jérôme fuhr auf P11 raus und gehörte sofort zu den schnellsten im Feld. Durch konstante Rundenzeiten und tolle Überholmannöver arbeitete er sich kontinuierlich nach vorne. Bis zur letzten Kurve vor dem Fahrerwechsel lagen wir mit P3 sogar auf Podiumskurs. Bei der Einfahrt zur Box lagen wir wegen des Bremsvorgangs jedoch wieder auf P4.
Patrick startete den Endspurt und die Mission Podium auf P5. Nach wenigen Runden stand der Stint allerdings eher im Zeichen des Überlebens. Nein, er hatte keinen Kontakt mit der Mauer! Wir hatten mittlerweile drei Verwarnungen wegen Tracklimits gesammelt und bei der nächsten hätten wir eine Jokerrunde durch die Boxengasse drehen müssen. So fuhr er jetzt etwas vorsichtiger und demnach auch langsamer. Da die Hinterleute deutlich schneller waren, mussten wir den Traum vom Podium jedoch recht zeitnah begraben. Ab da hieß es nur noch aufpassen und die Zuffenhausener Flunder heil ins Ziel bringen.
Am Ende war es ein verdienter Platz 7 von 32 gestarteten Teams in Split 3, der ist zwar mehr als erwartet, allerdings wirkte er zwischenzeitlich auch ein wenig enttäuschend, da man das Podium im Blick hatte.
Auch wenn wir uns über ein tolles Resultat freuen, stellen wir uns jede Menge Fragen. Müssen wir vielleicht sogar einen Exorzisten für die beiden organisieren?
Da muss etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Zum Einen gab es in unserer Nähe keinerlei Aktionen eines Helden der Langstrecke, wodurch wir endlich ein sauberes Rennen fahren durften, ohne ständig ab dem Start vom Ende des Feldes aufholen zu müssen. Zum Anderen war unser Jérôme sowas von entspannt, dass man sich schon Sorgen machen musste. Kein Schimpfen, keine Sprüche oder seine nicht böse gemeinten Beleidigungen. Doch die meisten Sorgen macht uns die Leistung seines Teamkollegen! Er ist komplett kratzerfrei über die gesamte Distanz gekommen!!!!!! Wir hätten wetten können, dass der Papst eher Sex hat, bevor Patrick ein unfallfreies Rennen fährt. Wobei Papst und Sex …….. neee, lassen wir das, dafür ist er doch schon zu alt …..
Wenn ihr euch die Wiederholung dieser unfallfreien Erfolgsfahrt anschauen wollt, dann genießt es, denn wer weiß, wann es nochmal passiert >>>>> https://www.youtube.com/live/kUrclqbztKI?feature=share&t=3009
Am Sonntag geht es in die schöne Eifel, wo wir auf dem Grand Prix Kurs ab 17 Uhr die 3H vom Nürburgring fahren werden. Selbstverständlich dürft ihr wieder dabei sein und das Rennen live aus unserem Cockpit verfolgen.
Bis dahin wünschen wir euch einen feucht-fröhlichen Start in den Wonnemonat Mai, sowie viel Grip und gebt weiter Gas!
Euer Intruder Racing Team.
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