An der Nordseeküste ……
Am gestrigen Sonntag stand der zweite von zwölf Läufen in der LFM GT3 Endurance Serie auf dem Rennkalender. Es wurde ein 3H Rennen mit Fahrerwechsel auf der Grand Prix Strecke von Zandvoort gefahren. Der Traditionskurs in den Dünen an der niederländischen Nordseeküste ist technisch anspruchsvoll und für die Fahrer sehr fordernd. Erst recht, wenn fast 30 Fahrzeuge auf der engen Strecke ein Langstreckenrennen bestreiten und man permanent im Verkehr steckt. Da sind drei Sachen besonders wichtig: 1. Präzise Fahrweise, um die Reifen zu schonen, 2. Keine Fehler machen, weil man sonst wohlmöglich hinter einem langsameren Konkurrenten festhängt und 3. Eine Sache, die bei den meisten Teilnehmern nicht vorhanden ist: ganz viel Geduld!
Das Intruder Racing Team wurde wieder durch unser Endurance erfahrenes “Komm rum!” – Duo Jérôme Eckardt und Patrick Defawe im Porsche 991.II GT3 R vertreten. Angesichts der guten Vorarbeit und einem vielversprechenden Setup, lagen die Erwartungen in Richtung Platz 10 – 15.
Die Qualifikation zeigte auch, in welche Richtung das Rennen der insgesamt 28 teilnehmenden Teams wohl gehen würde. Mit einer 1:36.362 standen wir nur auf Position 14 in der Startaufstellung und dann auch noch mitten im Gewusel. Gerade die ersten beiden Runden in Zandvoort haben das höchste “Code Braun” Potenzial.
Der Start verlief erstaunlicherweise sehr sauber und nur direkt hinter uns kam es zu heftigem Lackaustausch. Wir konnten uns aus allen Kämpfen raushalten und sind nur auf P13 liegend dem Zug hinterhergefahren, weil überholen kaum möglich war. In Runde 15 gab es dann einen Kontakt mit einem Hintermann und wir wurden dadurch bis auf P17 zurück geworfen. Nach kurzem Schimpfen hatten wir dann relativ freie Fahrt und konnten unser eigenes Tempo gehen. Jérôme, der den Startstint übernahm, spulte wie immer fehlerfrei und konstant seine Runden ab und lag beim ersten Fahrerwechsel auf P10.
Patrick übernahm dann den Zuffenhausener Boliden und kam auf P11 wieder auf die Strecke. Nach einem rundenlangen Kampf mit einem McLaren konnte er sich in Kurve 1 vorbei bremsen und hatte zwei Kurven später einen kleinen Ausritt, bei dem er sich einen größeren Schaden am Fahrzeug einhandelte. Dieser schien das Fahrverhalten jedoch nicht zu beeinflussen, denn er kämpfte sich wieder zurück und gehörte in dem Moment sogar zu den schnellsten Fahrern im Feld. Zur Halbzeit des Rennens bog er dann auf P2 liegend in die Box ab, um das Auto zu übergeben. Dabei sind wir volles Risiko gegangen und haben den Schaden nicht reparieren lassen.
Jérôme durfte das Rennen auf P7 wieder aufnehmen und hatte wegen der versetzten Boxenstopps kaum Verkehr auf der Strecke. Mit konstanten Zeiten holte er auf die Konkurrenten vor uns auf und plötzlich lagen wir wieder auf Position 2. Der Führende war nur knappe 10 Sekunden vor uns und hatte plötzlich in Kurve 1 ein Problem mit einem überrundeten Fahrzeug. Dabei kam er von der Strecke ab und wollte schnellstmöglich wieder zurück. Allerdings hat er entgegen der Regeln nicht auf den herannahenden Verkehr geachtet, zog direkt vor uns Quer auf die Strecke und der Unfall war unvermeidbar. Trotzdem konnten wir die Führung übernehmen, aber danach lag unser Auto gar nicht mehr gut. Es fehlte plötzlich ganz viel “Komm rum!” und der Zweitplatzierte holte mit Riesenschritten auf. Kurz vor dem Fahrerwechsel verloren wir die Spitzenposition und Jérôme kam auf P2 in die Box. Leider mussten wir den Schaden nun reparieren lassen und standen 24 Sekunden länger als geplant.
Patrick begann den Endspurt dann auf P6 und lag ganz schnell wieder auf P3, nachdem alle in der Box waren und vor uns Fehler gemacht wurden. Eigentlich glich der letzte Stint einer Hetzjagd ohne Verschnaufpause. Nach vorne waren es 15 Sekunden, die wir nicht einholen würden. Trotzdem gab es keinen Grund etwas vorsichtiger zu fahren, denn nur 4 Sekunden hinter uns fuhren unsere direkten Konkurrenten und die waren mit der selben Pace unterwegs. Man durfte sich also keinen Fehler erlauben, wenn man das Podium erreichen wollte. Doch wie immer unterlief dem alten Mann eine Unachtsamkeit und in der Schikane ging er einen klitzekleinen Moment zu früh aufs Gas. Dadurch drehte sich das Auto zu sehr ein und er kam von der Linie ab. Das konnten die beiden Hintermänner nutzen, um an uns vorbei zu ziehen und plötzlich lagen wir nur noch auf P5. Es blieben noch knappe 15 Minuten für eine Aufholjagd, jedoch fuhren alle drei Teams identische Rundenzeiten und es bedurfte sehr hohes Risiko, um Qualirunden abzuspulen und wieder heran zu fahren. Leider hat es nicht ganz gereicht und wir ärgerten uns zurecht über das verpasste Podium.
Somit lag unser “Komm rum!” Duo Jérôme Eckardt / Patrick Defawe im Porsche 991.II GT3 R am Ende der 3 Stunden von Zandvoort auf einem respektablem fünften Platz von insgesamt 28 gestarteten Teams. Es war auf jeden Fall mehr, als wir im Vorfeld erwartet hatten, aber totzdem waren wir ein wenig enttäuscht, da auch der Sieg möglich gewesen wäre. Das Gewinnerteam sah nur 24 Sekunden vor uns die Zielflagge! Man erinnere sich daran, dass wir genau 24 Sekunden länger wegen einer Reparatur in der Box verbracht haben! Erneut haben wir bewiesen, dass es bei Endurance Rennen auf eine konstante und soweit fehlerfreie Fahrt ankommt, um erfolgreich zu sein.
Es war auf jeden Fall ein interessantes Rennen mit einigen packenden Duellen und sehenswerten Überholmanövern. Hier könnt ihr euch die Wiederholung des Rennens aus der Ansicht unseres Teams auf YouTube ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=OuuLBLvuF5o
Der nächste Lauf der LFM GT3 Endurance Serie wird wieder ein ganz besonderer Leckerbissen. Dann geht es in die belgischen Ardennen! Die 4,5H von Spa-Francorchamps werden wir am Sonntag 23/10/22 jedoch im BMW M4 GT3 bestreiten. Mehr Infos folgen dann im Laufe der Woche.
Bis dahin wünschen wir euch viel Grip und gebt weiter Gas!
Euer Intruder Racing Team.
Entdecke mehr von Intruder Racing Team
Subscribe to get the latest posts sent to your email.