Am gestrigen Sonntag stand im Rahmen der LFM GT3 Endurance Serie ein drei Stunden Rennen im südafrikanischen Kyalami auf dem Programm. Unsere beiden Fahrer Jérôme Eckardt und Patrick Defawe – auch als “Komm rum!” Duo bekannt – gingen mit einem Porsche 991 II GT3 R in Split 2 an den Start. Die Qualifikation ging vielversprechend los und dann kam er wieder: der Ping des Todes! Somit musste Jérôme unfreiwillig den Wagen übergeben und Patrick war gezwungen unvorbereitet die Quali zu fahren. Trotzdem gelang ihm mit einer 1:43.136 seine bis dato schnellste Zeit im Porsche und die Jungs belegten damit Platz …….. 43 von 43! Das zeigte wieder einmal, wie brutal hoch das Niveau bei der LFM ist. Also ging es wie gewohnt von ganz hinten ins Rennen und man konnte auf die übliche Taktik zurückgreifen: vorausschauend mitschwimmen und auf die herumstehenden Fahrzeuge achten.
Der Start lief gut, allerdings nur bis Kurve 2, wo schon die ersten völlig neben der Spur waren. Hinter Kurve 3 waren dann die nächsten Autos vom rechten Weg abgekommen und wir konnten unseren Wagen im Slalom heil durchbringen. Somit waren wir nach der ersten Runde schon von 43 auf 32 vorgerückt und konnten unser Rennen fahren. Soweit lief es auch ganz rund, da wir am Ende des ersten Stints schon auf P24 lagen. Jedoch zickte Patricks Lenkrad zwischendurch und reagierte nicht mehr. Dadurch hatte er sich 16 Sekunden Schaden eingefahren, die uns in der Box wieder weit zurück warfen.
Jérôme übernahm dann für den zweiten Stint auf P32 und mittlerweile hatte sich sein Ping auch wieder beruhigt. So fuhr er mit sehr konstanten Rundenzeiten Platz um Platz weiter nach vorne. Die Dunkelheit brach ein und man merkte, dass einige Fahrer ihre Mühe damit hatten. Da wäre vor Allem ein pinker Honda NSX zu erwähnen, der uns doch recht viel Zeit gekostet hatte. Nach 45 Minuten stand auf P28 liegend ein erneuter Fahrerwechsel an und Patrick durfte auf P33 die Jagd fortsetzen. Nach einigen Runden hatte auch er seinen Rhythmus gefunden und lag zwischenzeitlich sogar auf P23, bis dann die Spitzengruppe zum Überrunden auftauchte. Dadurch rückte die kleine Kampfgruppe wieder zusammen und vorneweg ein pinkes Etwas. Nach rund 15 Minuten nervigem Hinterherkriechen hatten wir dann wieder freie Bahn und waren sogar in der Lage die Zeiten des vorderen Mittelfeldes zu fahren. Also ist es noch ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass wir von ganz hinten gestartet sind und zwischendurch durch Reparaturen viel Zeit verloren hatten.
Ein paar Minuten vor dem Ende des dritten Stints dann das schon fast traditionelle Drama bei uns. In der Links-Rechts-Kombination vor der Spitzkehre am Berg setzte erneut das Lenkrad einen kurzen Moment aus und ließ den Porsche unkontrolliert mit Vollgas in die Absperrung knallen. Das Resultat war ein heftiger Einschlag, der nicht nur die Karrosserie komplett verformte, sondern auch die vordere linke Aufhängung zertrümmerte. Mit einem unfahrbaren Auto ging es dann im Schneckentempo über den Grasstreifen zurück zur Box, wo wir uns dann nicht nur durch mehr als 2 Minuten Standzeit drei Runden Rückstand einhandelten, sondern gleichzeitig den Fahrerwechsel vorzogen. Als Jérôme das Rennen wieder aufnahm, waren noch 51 Minuten zu fahren und laut Regelwerk darf man aber maximal 48 Minuten am Stück fahren. Also war klar, dass er noch eine kleine Ehrenrunde durch die Boxengasse drehen musste.
Auf Platz 37 liegend ging er weit abgeschlagen wieder auf die Strecke und konnte durch (für unsere Verhältnisse) gute Rundenzeiten die Lücke nach vorne wieder schließen. Allerdings folgte dann der dritte Akt der Horror-Komödie: ihr kennt doch bestimmt noch den pinken Bremsklotz eines japanischen Herstellers. Dieser hat mit Abstand die Wahl zum “Helden der Langstrecke” gewonnen, da er uns erneut stark einbremste und wir auch deswegen eine Position verloren. Man muss Überrundete zwar nicht überholen lassen, aber wenn dahinter einer rundenlang an der Stoßstange klebt und blinkt, wie eine holländische Technodisko in den 90ern, dann dürfte einem die Rennintelligenz (insofern überhaupt vorhanden) doch schon einleuchten lassen, dass beide unnötigerweise Zeit verlieren, wenn man Kampflinie fährt und es besser wäre den Hintermann fahren zu lassen.
Am Ende eines turbulenten und sehr intensiven drei Stunden Rennens haben wir dann die Ziellinie auf Position 36 überquert. Es war definitiv mehr möglich und wir haben heute gelernt, dass nicht alle pinken Autos schnell sind. Wichtiger ist, dass wir Spaß hatten und wichtige Erfahrungen sammeln konnten. Hier könnt ihr euch die Wiederholung des Rennens aus der Cockpitsicht anschauen: https://youtu.be/Ss80lbF3mno
Angesichts der technischen Probleme, die uns unverschuldet zurückgeworfen haben und der Tatsache, dass wir vom Renntempo her im Mittelfeld konkurrenzfähig waren, blicken wir trotzdem zufrieden zurück und freuen uns schon auf das nächste Endurance Rennen in 2 Wochen. Dann kommen die Beiden rum zum Saisonfinale ins belgischen Zolder.
Bis dahin wünschen wir euch weiterhin viel Grip und gebt weiter Gas!
Euer Intruder Racing Team
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