LFM GT3 Endurance Serie – Season 8 – Lauf 5 – 3H von Mount Panorama

Eine Bratwurst mit viel Senf, bitte!

Am gestrigen Sonntag fand der fünfte von zwölf Läufen der LFM GT3 Endurance Serie statt. Gefahren wurde auf dem Traditionskurs von Bathurst, der vielen eher als die Berg- und Talbahn vom Mount Panorama bekannt ist. Unter deutschsprachigen Simracern wird diese mörderische Strecke auch liebevoll nur als Bratwurst betitelt. Bei diesem 3 Stunden Rennen mit Fahrerwechsel gelten drei Regeln, um erfolgreich abzuschliessen: 1. keinen Unfall bauen, 2. keinen Unfall bauen und 3. keinen Unfall bauen.

 

Für das Intruder Racing Team ging unser bewährtes „Komm rum!“ – Duo Jérôme Eckardt und Patrick Defawe im BMW M4 GT3 an den Start. Unter der Woche waren die Trainings und die Setuparbeit sehr vielversprechend. Es wurden sogar die bis dato besten Zeiten und Leistungen auf dieser Strecke gezeigt. Es war also die Hoffnung auf ein sehr gutes Resultat vorhanden.

 

In der Qualifikation nahm das Unheil jedoch schon seinen Lauf. Das Fahrzeug benahm sich eigenartig und Patrick bekam keine vernünftige gezeitete Runde hin. Jérôme versuchte auch sein Glück und konnte mit einer Zeit von 2:03.042 gerade Startplatz 21 erreichen. Mit dem selben Setup war am Vorabend sogar die 2:01er Marke geknackt worden. Bis dahin machten wir uns noch keine großen Gedanken.

Der Start lief zwar sehr hektisch, aber insgesamt sehr sauber ab. Nach wenigen Runden ging es dann los mit dem Mysterium. Das Auto schob auf der Bremse nach vorne, wurde leicht auf dem Heck oder war generell sehr unruhig im Gegensatz zur ganzen Woche. Jérôme, der den Startstint übernahm, hatte mit einem unberrechenbaren Fahrzeug zu kämpfen und schimpfte die ganze Zeit wie ein Rohrspatz. Sein Lieblingszitat: “Das hat nichts mehr mit Racing zu tun!”

 

Beim ersten Fahrerwechsel kam er auf Platz 15 in die Box und Patrick ging auf P18 wieder auf die Strecke. Auch er hatte mit einem unvorhersehbaren Verhalten beim Bremsen zu kämpfen und die Balance des Autos war katastrophal. Mit zwei Mauerkontakten und insgesamt 28 Sekunden Schaden beendete er total frustriert seinen Stint und kam zum Fahrerwechsel auf P13 an die Box.

Nach der Reparatur durfte Jérôme das Rennen auf Position 21 wieder aufnehmen und das große Motzen ging sofort weiter. Trotz diverser Anpassungen passten die Luftdrücke nicht, das Auto war total unruhig und verhielt sich weiterhin unberechenbar beim Bremsen. Sein Stint lief trotz Rundenzeiten von 2:05 – 2:06 (normalerweise 2:03er Zeiten) recht gut und bis auf den unvermeidbaren Unfall mit dem befreundeten Team der Donnerbuddy’s, die nach einem Ausritt quer auf der Strecke standen, hatte er auch kaum Probleme. Zu unserem Erstaunen hatte er „nur“ 10 Sekunden Schaden und bog zum letzten Fahrerwechsel auf Position 16 in die Box ab.

Trotz der längeren Standzeit kam Patrick komischerweise auf Platz 14 wieder raus und hat sogar zwei Positionen gut gemacht. Angesichts des ohnehin schon chaotischen Rennverlaufs, war das jetzt noch ein zusätzliches Highlight zum Kopfschütteln. Beim Stopp hatten wir ganz radikale Anpassungen vorgenommen und dabei ein wenig Lotto gespielt. Viel schlimmer hätte der Eimer ja auch nicht mehr über die Strecke rutschen können. Siehe da: Die Änderungen wirkten! Plötzlich lag das Auto stabil und die Rundenzeiten waren 2-3 Sekunden schneller als zuvor. Zudem machte die Konkurrenz auch Fehler und es wurde eine erfolgreiche Aufholjagd, obwohl sich Patrick seinen kleinen obligatorischen Patzer oben auf dem Berg erlaubte, der aber nur einige Sekunden Zeit kostete.

Am Ende haben wir es noch geschafft auf Platz 12 von 33 ins Ziel zu kommen und verstehen immer noch nicht, wie das mit dem total zickigen Auto bzw. der nicht vorzeigbaren Rundenzeiten passieren konnte. Trotzdem wollen wir uns nicht darüber beklagen und sind überglücklich, dass es endlich vorbei ist, obwohl wir uns so sehr auf dieses Rennen gefreut hatten. Im Normalfall wäre sicher ein Top Ten Platz drin gewesen und wir haben eine neue Erkenntnis gewonnen: Langsam ist das neue Schnell!!!!

Am kommenden Sonntag findet schon der nächste Lauf statt. Dann geht es in die Eifel, wo die 4,5H vom Nürburgring ausgtetragen werden. Inwiefern wir daran teilnehmen, wird sich im Laufe der Woche entscheiden und wir halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden.

 

Bis dahin wünschen wir euch noch viel Grip und gebt weiter Gas!

 

Euer Intruder Racing Team.

© Intruder Racing Team

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