LFM GT3 Endurance Series – Season 9 – Lauf 4 – 3H von Austin / Texas

Die Nichtschwimmer auf der Suche nach den Tracklimits

Am vergangenen Sonntag fand der vierte von zwölf Läufen in der Season 9 der LFM GT3 Endurance Series im Süden der USA statt. Im Lone Star State liegt eine der interessantesten Rennstrecken Amerikas, die leider nicht unbedingt bei allen Fahrern beliebt ist und teamintern auch gerne als “Kotza” betitelt wird. Der Circuit of the Americas (CotA) liegt in Austin / Texas und bietet viele Elemente, die man von bekannten Traditionsstrecken aus aller Welt kennt. Die Esses wie in Silverstone, eine steile Bergaufpassage wie in Spa (nur ohne Kurve), eine ewig lange Gerade wie in Paul Ricard (ja, ja, der Parkplatz hat keine Tradition) oder auch diese eklige dreifache Rechtskurve, die an Kurve 3 in Barcelona erinnert. Neben den technisch anspruchsvollen Passagen gibt es noch etwas Anderes, was den Fahrern Sorgen bereitet: die Tracklimits, die an jeder Ecke lauern.

Für das Intruder Racing Team ging wieder das “Komm rum!” Duo Jérôme Eckardt / Patrick Defawe im Porsche 991.II GT3 R an den Start. Aufgrund einer sehr erfolgreichen Woche für unseren Junior und seiner recht tollen Ausbeute an Punkten, wurden wir diesmal in Split 1 mit den ganzen Aliens und E-Sportlern eingeteilt.

Auch wenn es eine Ehre ist, waren wir nicht so sehr erfreut, da die Chancen auf eine gute Platzierung dadurch verschwindend gering wurden. Trotzdem gingen wir voll motiviert ans Werk, denn der Wetterbericht meinte es gut mit uns. Die ganze Woche wurde auf knochentrockener Strecke mit Gluthitze trainiert und plötzlich war die Piste bei starkem Regen patschnass. Während andere Teams total hektisch versuchten die neue Situation zu verarbeiten, waren wir schon irgendwie darauf vorbereitet.

Die Qualifikation lief für uns sehr gut, denn Jérôme stellte das Auto mit einer Zeit von 2:20.157 auf Platz 15 von 35 startenden Teams. Wenn man bedenkt, dass wir bis dahin noch nicht im Regen unterwegs waren, dann war es eine perfekte Ausgangsposition für das Rennen. Beim Start saß wieder Jérôme im Auto und es regnete immer noch. Der arme Kerl strahlte bis hinter beide Ohren. Kein Wunder, denn er liebt diese Strecke und im Regen geht er immer ab wie ein Zäpfchen. Dann steht noch ein Bild von seiner Sophia Flörsch neben dem Rig. Somit mussten wir uns Sorgen machen, ob er nicht wegen einer feuchten Hose beeinträchtigt sein würde oder die Küchenrolle ausreicht.

Der Start lief wider erwarten extrem sauber und ohne richtige Vorfälle. Trotzdem konnten wir uns ohne Tracklimits oder Kontakte bis auf P12 vorarbeiten. Es lief so gut, dass sogar Jardier über eine Viertelstunde brauchte, um uns einzuholen. Zu unserer Verteidigung sollte man auch erwähnen, dass er aus der Box gestartet ist. Nach knapp 25 Minuten hörte der Regen auf und die Strecke trocknete komplett ab. Die Reifen sahen bald so aufgebläht aus, wie mancher Mann nach dem weihnachtlichen Schlemmen und sie wurden noch heißer als Sophia F. im Bikini (aber nur für Jérôme). Trotzdem sind wir – entgegen einiger anderer Teams – erst kurz vor Ablauf der Stintzeit in die Box zum Fahrer- und Reifenwechsel gekommen, um im Laufe des Rennens einen Stopp einzusparen. Somit bog unsere in dem Moment dauermeckernde Chantal auf P5 in die Boxengasse ab.

Patrick durfte dann auf P15 wieder auf die Strecke und verbrachte dort eine recht unspektakuläre Dreiviertel Stunde. Lange Zeit war er alleine unterwegs und als er dann in Duelle verwickelt wurde, verlor er Positionen wegen kleiner Fahrfehler oder den gefürchteten Divebombs aus der Hölle, denen er teilweise nur mit Glück ausweichen konnte. Am Ende brachte er das Auto trotzdem komplett kratzerfrei auf P16 zur Übergabe in die Box.

Die zweite Hälfte des Feldes war mittlerweile ganz eng zusammengerückt und dadurch kam Jérôme erst wieder auf P28 raus. Über den ganzen Stint musste er mit der Konkurrenz kämpfen und konnte sich Platz um Platz nach vorne schieben. Mit konstanten Rundenzeiten, die auch im vorderen Drittel gefahren wurden, schaffte er es sogar bis auf Position 18, bevor er das Auto für den Endspurt übergab.

Patrick durfte dann den letzten Stint auf P21 beginnen und damit fing auch schon die Rechnerei an. Durch die wegen des Regens verschobenen Boxenstrategien wusste man nicht, wer vielleicht nochmal an die Box muss oder bei wem die Restzeit vielleicht nicht ganz reichen würde. Wir hatten seit dem ersten Stopp genau mitgerechnet und waren auf der sicheren Seite. Somit durfte man darauf hoffen, dass die eine oder andere Position noch kampflos gewonnen werden könnte. Der kleine freche Belgier kämpfte hingegen gesundheitlich angeschlagen nicht nur mit Schmerzen, sondern auch mit der schnelleren Konkurrenz und versuchte mit allen (fairen) Mitteln seine Position zu verteidigen. Teilweise konnten die Gegner nur durch extrem harte Mannöver vorbei kommen oder sich in der Kurve vorbeiquetschen, weil Patrick erneut die mögliche Kollision vermied.

Am Ende kam das “Komm rum!” Duo im Split mit den Aliens auf einem respektablen Platz 22 von 35 ins Ziel.

Sicher hat uns der Regen zu Beginn des Rennens geholfen, aber trotz aller Geschwindigkeitsdefizite im Trockenen sind wir mit der Leistung zufrieden. Wenn ihr die Wiederholung des Rennens aus unserer Cockpitsicht anschauen wollt, dann klickt folgenden Link: https://www.youtube.com/live/uGlGCYRVU78?feature=share&t=3210

Auch wenn wir bei den “großen Jungs” nicht viel zu melden hatten, machte es trotzdem Spaß und wir freuen uns (nicht so sehr) auf nächsten Sonntag, wenn wir ab 17 Uhr 3 Stunden lang auf dem “ALDI Parkplatz” im Kreis fahren.

Bis dahin wünschen wir euch eine angenehme Arbeitswoche, sowie viel Grip und gebt weiter Gas!

Euer Intruder Racing Team.

© Intruder Racing Team

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