Rennbericht LFM GT3 Endurance Serie – Lauf 10 – 3H von Kyalami

Bleibt weg von der Salami!!!!

Gestern fand der zehnte und drittletzte Lauf der Season 6 in der LFM GT3 Endurance Serie statt. Die Reise ging nach Südafrika, wo wir auf dem Grand Prix Kurs von Kyalami an einem 3 Stunden Rennen mit Fahrerwechsel teilgenommen haben. Die Strecke ist technisch anspruchsvoll und die vorletzte Kurve hat es faustdick hinter der weißen Linie: Die Salami des Todes! Eine hohe gelbe Wurst, die das Auto bei fast jeder Berührung ohne Rücksicht auf Verluste ins gegenüber liegende Kiesbett katapultiert.

 

Unser “Komm rum!” Duo Jérôme Eckardt und Patrick Defawe ging diesmal im BMW M4 GT3 an den Start, nachdem bei Testfahrten unter der Woche deutlich wurde, dass wir im Porsche 991 II GT3 R nicht konkurrenzfähig sein würden. Das Event begann schon sehr vielversprechend, da mitten im freien Training bei Patrick plötzlich die Software streikte und ACC neu gestartet werden musste. Dabei wurde dann auch in der Hektik ausversehen das falsche Design ausgewählt, wie man auch auf den Bildern erkennen kann.

Die Qualifikation wurde von Jérôme gefahren und er legte sogar mit 1:42.3 seine bis dato persönlich schnellste Runde hin. Allerdings wissen wir nicht, welches Benzin die Konkurrenz geschnüffelt hat, diese Zeit reichte nur zu Platz 32 von 34 und somit starteten wir aus der vorletzten Reihe. In Kyalami kann das sogar von Vorteil sein, muss aber nicht, wie man später noch erfahren wird.

Beim Start kam das Feld sehr gut durch die erste Kurve und bei der Anfahrt zu Kurve 3 konnten sich im vorderen Mittelfeld welche nicht über die Vorfahrt einigen. Dies führte dann zu einem Ausritt eines Autos, welches dann auf die Strecke zurückgeschleudert wurde. Wir konnten die Situation noch rechtzeitig erkennen und auch ausweichen, jedoch waren auch diesmal wieder die Helden der Langstrecke aktiv und wollten ungebremst mit einem fast 2,5m breiten Auto durch eine 90cm große Lücke fahren. Dabei wurde auch unser BMW erwischt und entsprechend in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem wir dann wieder in Fahrtrichtung standen, durfte Jérôme das Rennen ab der dritten Kurve des Rennens mit 20 Sekunden Schaden und einem großen Rückstand bestreiten. Da ein Reparaturstopp uns zuviel Zeit gekostet hätte, fuhr er den ersten Stint mit Schaden durch und verlor dadurch pro Runde weitere 1,5-2 Sekunden. Aufgrund eines Ausfalls und enem anderen Team, dass wegen dem Unfall zur Reparatur in die Box musste, übergab er den Wagen beim ersten Wechsel auf P32 liegend.

Als Patrick dann nach einem ewig langen Boxenstopp endlich auf die Strecke durfte, waren wir schon überrundet und lagen hinter den Autos, die auf P8, P9 und P10 unterwegs waren. Soweit auch kein Problem, solange man frei fahren kann, was jedoch nicht der Fall war. Da sich diese drei Teams im Kampf befanden und demnach auch Zeit verloren, hing Patrick über 30 Minuten dahinter fest und konnte deswegen nicht seine eigenen Zeiten fahren. Das Resultat war ein weiterer Verlust von bis zu 2 Sekunden pro Runde und wir waren absolut machtlos. Beim Fahrerwechsel übergab er völlig genervt und frustriert das Auto dann immer noch auf dem vorletzten Platz (P30) an Jérôme.

Unser Junior hatte dann (zu) freie Fahrt und bis auf einige Überrundungen bekam er kaum andere Fahrzeuge zu sehen. Endlich mit einem unbeschädigten Auto fahrend, konnte er dann auch konstante Zeiten abspulen und von den Fehlern anderer Teams profitieren. Leider musste er in die Box zum Fahrerwechsel, weil kein Benzin mehr im Tank war, denn es war für kurz danach Regen angesagt und somit hätten wir einen Stopp sparen können.

Patrick hatte das Auto auf P26 übernommen und durfte dann nach wenigen Runden wieder in die Box, um sich profilierte Gummis für die nasse Strecke abzuholen. Danach waren wir richtig gut unterwegs und konnten locker mit den vermeintlich schnelleren Teams aus dem vorderen Mittelfeld mitschwimmen (wie eigentlich das ganze Rennen). Doch auch diesmal hingen wir hinter ihnen fest und verloren kostbare Zeit, während die Konkurrenz vor uns Fehler machte und langsamer war. Kurz vor Schluss eines 3 Stunden Rennens dann ein Novum: Unser erster wirklicher Positionskampf! Es war ein Duell gegen einen Nissan, der richtig mit den Bedingungen zu kämpfen hatte und Patrick hatte dann die Möglichkeit in der Haarnadel oben auf dem Berg innen durch zu gehen. Er war schon daneben, als der Nissan Fahrer einfach nach innen zog und uns leicht rausdrückte, um sich direkt danach zum Abblocken vor uns breit zu machen. Es war ein hartes und nicht ganz sauberes Manöver, welches jedoch dafür sorgte, dass wir danach nicht mehr wirklich in eine Angriffsposition kamen, weil der Regen stärker und die Sicht entsprechend schlechter wurde. Am Ende haben wir dann immerhin noch Platz 26 von 34 gestarteten Teams ins Ziel gebracht.

Hier könnt ihr euch die Wiederholung unseres Rennens aus der Cockpitansicht anschauen: https://youtu.be/h5HsfOVQsQc

Das Fazit dieses Rennens ist eindeutig: Spaß sieht anders aus! Erneut wurden wir für das Unvermögen anderer Teilnehmer bestraft und fuhren chancenlos hinterher. Unser Tempo hätte für einen Platz im (vorderen?) Mittelfeld gereicht und wir wurden doppelt bestraft, weil wir durch die Kollision beim Start lange als Überrundete hinter langsameren Autos festhingen. Um es mit den Worten von Jérôme auszudrücken: Wir hätten im Strahl kotzen können!

Nächsten Sonntag haben wir erneut die Möglichkeit unser Glück herauszufordern. Dann geht es nach Japan zu den 3H von Suzuka und aktuell ist ein Einsatz von Jérôme Eckardt und Patrick Defawe im Porsche 991 II GT3 R geplant. Mal sehen, welche Erkenntnisse uns die Testfahrten bis Mittwoch bringen und ob wir nicht doch wieder den bayrischen Dampfer auf Sushijagd schicken.

Bis dahin wünschen wir euch viel Grip und gebt weiter Gas!

Euer Intruder Racing Team.

© Intruder Racing Team

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