Am gestrigen Sonntag feierte das “Komm rum!” Duo nach langer Pause sein Comeback!!! In der LFM GT3 Endurance Serie nahmen Jérôme Eckardt und Patrick Defawe im Porsche 991 II GT3 R am 3 Stunden Rennen von Watkins Glen teil.
Als Teil der amerikanischen GT World Challenge jagen sich die GT3 Boliden über 5,472km in einer hügeligen Waldlandschaft durch die 12 heißen Kurven von “The Glen”. Kaum Auslaufzonen, stetiges Auf und Ab, sowie sehr schnelle Passagen, wie die Schikane, die im vierten Gang gefahren wird, sind die Merkmale, die jedem Fahrer den nötigen Respekt vor dieser wunderbaren Rennstrecke einflößen sollten. Wenn es dann auch noch feucht wird, dann ist unser Jérôme voll in seinem Element.
Die Qualifikation fand im Regen statt und wie erwartet, hatten viele Teams Schwierigkeiten mit diesen Bedingungen. Da unser Setup auf Sicherheit und konstante Rundenzeiten ausgelegt war, funktionierte es auch mit minimalen Anpassungen auf nasser Strecke. Das Resultat war ein unglaublicher vierter Platz, mit dem niemand von uns gerechnet hätte. Die Position so weit vorne in der Startaufstellung ließ zumindest darauf hoffen, dass wir diesmal ohne Feindkontakt durch die erste Runde kommen und endlich ein Langstreckenrennen von Beginn an konkurrenzfähig bestreiten dürfen.
Das Rennen wurde auch im Regen gestartet und Jérôme konnte seine Position 4 auch halten. Zwar drängelten einige Fahrer ein wenig, jedoch kamen die Reifen nach etwa drei Runden auf Temperatur und unser Junior hatte mit einem Dauergrinsen wegen des Wetters sowieso schon seinen Höhepunkt des Tages erlebt. So konnte er sich dann stückchenweise absetzen und P4 bis zum ersten Fahrerwechsel behaupten. Gleichzeitig mit Ablauf des ersten Stints trocknete die Fahrbahn auch ab und wir dann auch sofort auf Slicks.
Nach anfänglichen Problemen wegen der noch kühlen Strecke und daraus resultierenden niedrigen Reifendrücken, musste Patrick sich zwischendurch sogar bis auf P8 durchreichen lassen. Nach etwa 20 Minuten lief es endlich rund und der Zuffi durfte zeigen, was in ihm steckt. So konnten wir mit konstanten Zeiten fehlerfrei unsere Runden drehen und profitierten auch von Fehlern anderer Teams. Beim Boxenstopp waren wir wieder auf P6 und nun sortierten sich die vermeintlich schnellen Teams auch wieder im vorderen Drittel des Feldes ein.
Jérôme ging auf P11 wieder auf die Strecke und durfte sofort mit P10 ein heißes Tänzchen liefern. Als alle ihre Boxenstopps absolviert hatten, lagen wir sensationell auf Platz 3 und hatten einen sehr ungeduldigen McLaren im Nacken. Gewohnt souverän ließ sich unsere Chantal nicht auf das Spielchen ein und drehte so präziese seine Runden, dass die Konkurrenz sich die Zähne an ihm ausbiss. Zudem kam von hinten noch ein Audi und dieser verwickelte den McLaren in einen Zweikampf, der uns etwas mehr Luft verschaffte. Etwa 5 Minuten vor dem letzten Fahrerwechsel mussten wir uns ganz verdutzt die Augen reiben. Nein! Die Facecam vom Jérôme sieht immer noch so …… aus. 🙂
Vielmehr ging es darum, dass der Führende viel früher in die Box abbog und wir völlig unerwartet sogar den zweiten Platz erbten. Diesen belegten wir auch noch beim Boxenstopp und ein Podium wäre möglich bzw. ein Top 5 Resultat mehr als realistisch.
Patrick durfte dann auf P8 den letzten Stint beginnen und wurde gleich von einem Audi einkassiert, der deutlich schneller unterwegs war. Mittlerweile rächte sich die Umstellung auf mehr Anpressdruck wegen der feuchten Bedingungen zu Beginn des Rennens. Trotzdem lief es gut und es galt nur noch, den Hobel in einem Stück ins Ziel zu bringen. Soweit klappte das auch ganz gut, bis dann kurz vor Schluss eine kleine Unaufmerksamkeit zu einem Ausflug Richtung Leitplanke mit leichten Einschlag führte. Mit etwas lädiertem Auto musste dann der Vorsprung, der von 11 auf 3,5 Sekunden geschrumpft war, verteidigt werden. Mit einem Porsche, der sich plötzlich wie eine pubertierende Zicke mit Liebeskummer verhält, war das alles andere als einfach. Der McLaren holte in jeder Kurve auf und so musste Patrick in der letzten Runde den Porsche auf gefühlte 8,75m Breite aufblasen, um die Position zu verteidigen. Während die Zuschauer im Cockpitstream die Spannung kaum noch aushielten, spielte der alte Sack seine Routine voll aus und der arme Jérôme hatte vor lauter Anspannung einen “Kabelbrand im Herzschrittmacher” (Zitat vom Eierlikörmann).
Nach 3 Stunden fühlten sich die letzten Kilometer eher wie eine Weltreise an, aber wir konnten den vierten Platz ganz knapp ins Ziel bringen. Somit haben wir das bis dato beste Ergebnis für das Intruder Racing Team eingefahren und durften unseren Chef nicht nur mit guter Laune sondern auch mit ganz breiter Brust in den wohlverdienten Urlaub verabschieden. Es war ein sehr intensives Rennen unter verschiedenen Bedingungen und mit vielen spannenden Momenten. Langeweile glänzte die ganze Zeit durch Abwesenheit und unsere beiden Fahrer haben sich nicht nur ein kühles Getränk, sondern auch trockene Klamotten verdient, nachdem sie klatschnass geschwitzt aus ihren Sitzen gestiegen sind.
Wenn ihr euch die Wiederholung des Rennens aus unserem Cockpit anschauen wollte, dann dürft ihr das gerne auf YouTube tun: https://www.youtube.com/watch?v=92A5oF4Er1U&t=13914s
Nächste Woche geht es nach Indianapolis, jedoch sieht es eher danach aus, dass wir erst in zwei Wochen wieder dabei sind, wenn die 3H von Kyalami im Rennkalender vermerkt sind. Wir halten euch auf jeden Fall auf dem Laufenden.
In diesem Sinne wünschen wir euch viel Grip und gebt trotz russischem Lieferstopp weiter Gas!
Euer Intruder Racing Team.
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