Watkins Glen LFM GT3 Endurance Series

4,5H sind keine Kaffeefahrt! – Sonntagsfahrer unter sich

Gestern fand der dritte von zwölf Läufen der Season 10 in der LFM GT3 Endurance Series statt. Die Anhäufung williger Gestalten versammelte sich dazu auf der nordamerikanischen Traditionsrennstrecke von Watkins Glen, um ein 4,5 Stunden langes Rennen mit Fahrerwechseln zu bestreiten. Angesichts des großen ACC Updates auf 1.9 und der daraus resultierenden neuen Fahrphysik, konnte man davon ausgehen, dass so mancher vorher schon überfordete Lenkradkünstler nun richtig Probleme bekommen würde. Achtung Spoiler!!!! Sie haben unsere Erwartungen vollkommen übertroffen!!!

Für das Intruder Racing Team ging traditionell das “Komm rum!” Duo Jérôme Eckardt und Patrick Defawe an den Start. Da man sich generell an die neuen Bedingungen gewöhnen muss, haben wir auch sofort den nagelneuen Porsche 992 GT3 R als Einsatzfahrzeug ausgewählt. Unser Motto diesmal: “Nicht verkacken und heil durchkommen! Wir nutzen das Rennen zum Lernen!” Daher war das Resultat diesmal auch nur zweitrangig, wobei wir uns trotzdem geärgert haben. Dazu kommen wir aber später noch.

Die Qualifikation haben sich die Beiden geteilt und Patrick konnte mit 1:46.467 unsere schnellste Runde fahren. Diese reichte dann zu Platz 26 von 41 gemeldeten Teams in Split 3.

Den Start übernahm Patrick und der hatte es in sich. Während wir immer darauf bedacht sind kratzerfrei die ersten Runden zu überstehen und dann anzugreifen, haben wohl einige Helden der Langstrecke es wohl eher umgekehrt gelernt. Erst angreifen und dann versuchen das Rennen überstehen. Schon in der ersten Kurve war ein Honda Fahrer nicht in der Lage die Funktion seiner Bremse zu verstehen und fuhr uns hinten rein. Zum Glück war nicht viel passiert, aber der Schaden war vorhanden. Doch nicht einmal eine Runde schaffen diese ***PIIIIEEEEEPPPP*** in einem 4,5H Rennen, ohne jemanden abzuschießen. In der drittletzten Kurve folgte Patrick einer Gruppe und bremste ganz normal, um dem Vorausfahrenden nicht zu nahe zu kommen und ZACK!!!! Ein wohl etwas übermotiviertes Exemplar der Gattung “Ich-wäre-gern-ein-Rennfahrer” bretterte uns ins Heck und drehte den neuen Zuffi gleich um, damit andere auch noch seitlich reinfahren dürfen. Mit 17 Sekunden Schaden fuhren wir nun auf dem vorletzten Platz hinterher und es galt nur noch den humpelnden Zuffi auf der Strecke zu halten. Trotzdem konnten wir auf die Vorderleute aufholen, jedoch wegen fehlendem Topspeed nicht angreifen. Nach rund 30 Minuten waren die Reifen aufgrund der verschobenen Fahrzeuggeometrie hinüber und wir mussten den Fahrerwechsel gezwungenermaßen vorziehen. Auf P35 kam Patrick dann – mittlerweile schon überrundet – in die Box.

Jérôme durfte dann das Rennen sowas von motiviert auf Platz 38 wieder aufnehmen und gab auch sofort richtig Gas. Wobei die Rundenzeiten weit hinter dem lagen, was wir bei den Testfahrten schafften. Da er allerdings freie Fahrt hatte, konnte er viel Boden gut machen und sich sogar bis auf P32 vorschieben, bevor er zum Wechsel an die Box fuhr.

 

Patrick kam auf P32 wieder raus und konnte zeitweise sogar dem Führenden folgen, der uns in manchen Passagen sogar aufhielt. Nach 30 Minuten ließen die Reifen jedoch nach und das Heck rutschte deutlich. Der Stint endete nach 45 anstrengenden Minuten, als er auf P23 in die Boxengasse abbog.

Mittlerweile war der Teamkollege aufgrund diverser Vorkommnisse auf der Strecke wieder zu “Aggro-Chantal” mutiert und kehrte dauernörgelnd auf P26 ins Rennen zurück. Wenn es nicht die unzähligen Wildparker abseits der Piste waren, dann hielten ihn vermeintlich schnellere Autos auf oder er moserte wegen seiner eigenen Pace rum. Irgendwas war dauernd, aber trotzdem machte er wieder einen saugeilen Job und kam auf P19 zum Fahrerwechsel.

 

Wir hatten in der Zwischenzeit auch dazugelernt und der alte Mann durfte dann auf P22 mit etwas höherem Reifendruck wieder rausfahren. Das tat dem Auto sichtlich gut, denn er konnte die freie Strecke mit viel besseren Rundenzeiten nutzen, als es bisher der Fall war. Dadurch konnte er sich einen guten Vorsprung verschaffen, denn aufgrund des vorgezogenen ersten Boxenstopps fehlten uns diese paar Minuten am Ende des Rennens. Deshalb fuhr er nach 45 Minuten einmal durch die Box, um den Stinttimer zurückzusetzen und somit noch die nötige Zeit zu fahren, ohne eine Strafe riskieren zu müssen. Mit 45 Minuten Restzeit auf der Uhr kam er dann auf P19 in die Box zum letzten Wechsel.

Unser Junior war mittlerweile wieder ganz relaxt und durfte den Endspurt auf P22 beginnen. Er hatte tolle Zweikämpfe und sehr schöne Überholmannöver dabei. Bis auf P17 konnte er fahren, bevor ihn ein Fahrer aus der Spitzengruppe völlig unbedrängt und sinnlos in der letzten Kurve rausdrehte. Da war sie wieder! AGGRO-CHANTAL IS BACK!!!! Alter Schwede, jetzt war Dampf unterm Kessel und erst recht, weil dieser typische Ego-Racer uns zwei Positionen gekostet hat, die wir wegen des beschädigten Fahrzeugs nicht mehr zurückholen konnten.

Am Ende war es ein verdienter, allerdings auch unerwarteter und trotzdem entäuschender Platz 19 von 41 gestarteten Teams in Split 3.

Hier könnt ihr euch die Wiederholung unseres Livestreams anschauen: https://www.youtube.com/live/b8q-CuR1baM?feature=share&t=3591

Wir wussten, dass viele Teams wegen der fehlenden Erfahrungswerte mit den neuen Reifen und der veränderten Fahrphysik ihre Mühe haben würden. Auch wir wollten nur lernen und Erfahrungen sammeln, ohne auf das Resultat zu schauen. Was jedoch auf (und vor Allem neben) der Strecke abging, hätten auch keine Reifen der Marke Fred Feuerstein erklären können. Jede Woche fragen wir uns schon beim Start, was diese Helden der Langstrecke dazu bewegt hat, ein Lenkrad in die Hand zu nehmen. Ohne respektlos gegenüber anderen Teilnehmern sein zu wollen, aber was wir jedesmal auf der Strecke erleben, ist teilweise noch schrecklicher als das tägliche TV Programm. Regelmäßig werden wir Opfer ungeduldiger “Sprint-Spezialisten”, fallen dadurch zurück und kämpfen uns wieder nach vorne, nur um zu sehen, dass wir locker mit den hinteren Top Ten Teams hätten mithalten können. Es ist teilweise frustrierend und manchmal hat man echt die Schnauze so voll, dass man abstellen möchte. Doch das Wort “Aufgeben” gibt es beim “Komm rum!” Duo nicht!!!! Selbst wenn es mal nicht so berauschend läuft, haben wir trotzdem Spaß und genießen die gemeinsame Zeit (auch wenn es nur wegen der gegenseitigen Lästereien ist!).

 

Deshalb freuen wir uns auch schon auf kommenden Sonntag, wo ab 17 Uhr in der Season 10 der vierte Lauf der LFM GT3 Endurance Series auf der gerade erst in ACC hinzu gekommenen Strecke von Valencia ausgetragen wird. Hoffen wir mal, dass so mancher bis dahin sich und sein Gefährt wieder unter Kontrolle bekommt. Ob dem so ist, werden wir alle sehen, denn ihr dürft wieder live bei uns mitfahren.

Bis dahin wünschen wir euch noch viel Grip und gebt weiter Gas!

Euer Intruder Racing Team.

© Intruder Racing Team

Entdecke mehr von Intruder Racing Team

Subscribe to get the latest posts sent to your email.

Kommentar verfassen